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Am 8. März erinnert der Weltfrauentag die Gesellschaft daran, dass Frauen auf der ganzen Welt bis heute für gleiche Rechte, Chancen und Würde kämpfen müssen - so auch oft im Berufsleben. Die Gleichstellung der Geschlechter scheint hier mehr Wunsch als Realität zu sein. Oder etwa doch nicht?

Das wollten Mitarbeiterinnen der Unternehmenskommunikation von Kolleginnen in der Immanuel Albertinen Diakonie wissen und fragten von Frau zu Frau, was sie über das Thema Gleichberechtigung im Beruf denken und was sie sich wünschen. Was bedeutet ihnen persönlich der Internationale Frauentag? Wie erleben sie Gleichberechtigung im Berufsalltag? Warum gibt es immer noch zu wenig weibliche Führungskräfte und was muss sich ändern?

Von der Geschäftsführerin des Immanuel Klinikums Bernau, der Leiterin der Albertinen Akademie in Hamburg-Schnelsen über die stellvertretende Pflegedienstleiterin im Diakonie Hospiz Woltersdorf bis zur Leiterin der Speisenversorgung auf dem Gesundheitscampus Hamburg-Volksdorf - so unterschiedlich die Einrichtungen und Positionen, in denen die Kolleginnen arbeiten, so groß ist auch die Bandbreite ihrer Erlebnisse und Ansichten.

Jede der Frauen hat ihre ganz persönliche Botschaft an Kolleginnen und junge Frauen, die ins Berufsleben starten: für mehr Selbstbewusstsein und den Mut, für eine gleichberechtigtere Welt einzustehen.

Entdecken Sie die vielfältigen Standpunkte und Interviews auf unserer Webseite:

immanuelalbertinen.de/themen/frauen-fragen-frauen

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Persönliche Standpunkte zum 8. März

Ein erster Ausschnitt aus dreizehn spannenden Interviews mit Frauen aus der Immanuel Albertinen Diakonie.  Mit nur einem Klick gelangen Sie direkt zu den einzelnen Interviews in voller Länge.

Welche Bedeutung hat für Sie der Weltfrauentag?

„An 365 Tagen im Jahr müssen weltweit die Frauenrechte als Menschenrechte gelebt werden und nicht nur an einem Tag im Jahr. Der große und kleine persönliche Einsatz gegen Diskriminierung, Unterdrückung, Ungleichheit und Gewalt und der Einsatz für die Menschenrechte muss täglich präsent sein und eingebracht werden.“

Alexandra Roth, Geschäftsführerin, Immanuel Diakonie Südthüringen

Alexandra Roth, Geschäftsführerin der Immanuel Diakonie Südthüringen im Portrait zum Weltfrauentag am 8. März

„Ich bin in der DDR mit dem Internationalen Frauentag groß geworden. Es gehörte dazu, den werktätigen Frauen zu danken, die meistens auch Mütter waren und Familie und Beruf ganz selbstverständlich unter einen Hut brachten. Nach der Wende machte ich meine Ausbildung zur Krankenschwester in (West-)Berlin und musste erkennen, dass sich dieses Lebensmodell dort gerade erst im Aufwind befand: Die Betreuungsstellen für Kinder öffneten nur bis mittags, die Männer verdienten selbstverständlich mehr als die Frauen, die Rollenverteilung war durch diese Strukturen festgelegt. Plötzlich machte der Weltfrauentag wieder sehr viel mehr Sinn für mich.“

Franka Voß, Stellvertr. Pflegedienstleiterin, Diakonie Hospiz Woltersdorf

Portrait Franka Voß, stellvertretende Pflegedienstleiterin, Diakonie Hospiz Woltersdorf, Kampagne Weltfrauentag, Gemeinsam stark für Frauen, Initiative Internationaler Frauentag, Immanuel Albertinen Diakonie, Berlin, Hamburg

„Es sollte eher eine Motivation für jeden Einzelnen sein, tagtäglich wertschätzend und respektvoll miteinander umzugehen.“

Katharina Neumann, Verwaltungsleiterin, Immanuel Klinik Rüdersdorf

Portrait Katharina Neumann, Verwaltungsleiterin Immanuel Klinik Rüdersdorf, Kampagne Weltfrauentag, Gemeinsam stark für Frauen, Initiative Internationaler Frauentag, Immanuel Albertinen Diakonie, Berlin, Hamburg

Wann fühlen Sie sich im Beruf gleichberechtigt? Wann nicht?

„Ich fühle mich in meiner Tätigkeit absolut gleichberechtigt behandelt. Allerdings habe ich keine Kinder und habe immer Vollzeit gearbeitet. In meinen Augen haben wir aber in vielen Berufen erst dann Gleichberechtigung von Mann und Frau am Arbeitsplatz erreicht, wenn Frauen sich keinerlei Gedanken mehr darüber machen müssen, ob sie sich voll auf die Familie konzentrieren wollen, kinderlos bleiben möchten, oder Familie und Karriere kombinieren und jede dieser Alternativen problemlos und mit den gleichen Ansprüchen zu verwirklichen ist, wie sie Männern gewährt werden.“

Ute Kröplin, Organisatorische Leiterin, Albertinen Herz- und Gefäßzentrum

Portrait Ute Kröplin, Zentrumsleitung, Albertinen Herz- und Gefäßzentrum, Kampagne Weltfrauentag, Gemeinsam stark für Frauen, Initiative Internationaler Frauentag, Immanuel Albertinen Diakonie, Berlin, Hamburg

„Ich kenne nur die Situation der Gleichberechtigung im Beruf, was jedoch auch mit dem eigenem Auftreten und der persönlichen Haltung zu tun hat.“

Maike Sellentin, Pflegedirektorin, Evangelisches Amalie Sieveking Krankenhaus

Haben Sie beruflich schon einmal die "gläserne Decke" erlebt?

„Als ich meinen Küchenmeister machte und dann einen Job als Küchenleitung in der Großverpflegung suchte, hatte ich keinerlei Chance. Erst über Umwege kam ich dann zum Ziel.“

Birga Reiff, Leiterin Speiseversorgung, Gesundheitscampus Volksdorf

Portrait Birga Reiff, Leiterin Speisenversorgung, Gesundheitscampus Volksdorf, Kampagne Weltfrauentag, Gemeinsam stark für Frauen, Initiative Internationaler Frauentag, Immanuel Albertinen Diakonie, Berlin, Hamburg

„Ich kann nur für mich sagen, dass man mir noch nie Steine in den Weg gelegt hat. Ich habe mich im Laufe des Lebens oft weitergebildet und hatte immer ein Ziel vor Augen. Ich habe diese gläserne Decke nie erlebt. Ich werde ab Juli eine Weiterbildung für Führungskräfte absolvieren. Von meinem Chef werde ich gefördert und wertgeschätzt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“

Sabine Brunke, Pflegedienstleiterin, Feierabendhaus Volksdorf

Warum gibt es Ihrer Meinung nach noch so wenige Geschäftsführerinnen oder Chefärztinnen?

„Meine Einschätzung dazu ist, dass Männer in Führungspositionen noch immer bevorzugt werden. Männer holen sich Männer in ihren Kreis. Weil es ihnen angenehmer ist. Sie verstehen sich besser untereinander. Sie sprechen dieselbe Sprache. Frauen wirken auf Männer manchmal kompliziert und anstrengend, nur weil sie anderer Meinung sind und dies auch kundtun.“

Katrin Danker, Stationsleiterin Stroke Unit, Albertinen Krankenhaus

„Obwohl in Krankenhäusern mehr Frauen als Männer arbeiten, sind die meisten Führungspositionen immer noch mit Männern besetzt. Ursachen sind hier sicher die stark hierarchisch organisierten Kliniken und die Vereinbarkeit von Job und Familie. Daher wechseln z.B. Ärztinnen oft ab Facharztlevel dann lieber in einem ambulanten Bereich und verzichten auf eine Karriere als Chefärztin. Das gilt natürlich auch für alle anderen Leitungsfunktionen wie Geschäftsführungen. Ein anderer Punkt sind die immer noch von Männern geprägten Netzwerke in vielen Branchen, über die man auf Jobs aufmerksam wird oder aktiv angesprochen wird. Hier hat sich viel verbessert seit ich ins Berufsleben eingestiegen bin.“

Verena Plocher, Geschäftsführerin, Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg 

Was muss sich dringend ändern, wenn es um Gleichberechtigung in Beruf und Gesellschaft geht?

„Gleiche Bezahlung! Die Care-Arbeit in Familie und Freundeskreis muss sich besser verteilen, die Kinderbetreuung muss verlässlicher sein. Ich bin für eine Quotenregelung auf Führungsebene. Frauen müssen besser gefördert werden und Männer auch. Noch sind sie es, die in Politik und Wirtschaft die meisten Entscheidungen treffen. Ihr Weltbild darf sich weiten.“

Andrea Bogdan, Leiterin Personalentwicklung, Immanuel Albertinen Diakonie

„In den Pflegeberufen haben meiner Ansicht nach schon viele Frauen eine Leitung, aber die Ebene über der Pflegeleitung ist leider noch männerdominiert und somit der Prozess noch ausbaufähig und muss weiter angetrieben werden. Andersherum würde ich mir zum Ausgleich mehr Männer in den unteren Leitungsfunktionen wünschen. Auch das ist Gleichberechtigung.“

Karina Arlt, Pflegedienstleiterin stationäre Pflege, Residenz am Wiesenkamp

Was möchten Sie Frauen für das Berufsleben gern mit auf den Weg geben?

„Meine Botschaft an die Frauen: Seien Sie mutig, hartnäckig und lassen Sie sich nicht einschüchtern.“

Marion Rehm, Leiterin, Albertinen Akademie

„Steht auf eigenen Beinen, verdient euer eigenes Geld, gestaltet euer Leben neben Beruf und Familie so, dass Ihr immer alleine zurechtkommen würdet, seid selbstständig, habt eure eigene Meinung und traut sie euch auch zu sagen.“

Monique Siebensohn, Pflegedienstleiterin ambulanter Dienst, Residenz am Wiesenkamp